Im Wandel der Zeit

Die Serie im Wandel der Zeit

 

Nicht immer folgt die Polizei der richtigen Spur. Rechtsanwalt Dr. Lessing und Privatdetektiv Matula helfen denjenigen, die zu unrecht unter Mordverdacht stehen. Seit 1981 erweitert "Ein Fall für zwei" die deutsche Serienlandschaft mit diesem außergewöhnlichen Ermittlerduo.


Claus Theo Gärtner verpflichtete sich auf einer Papierserviette, die Rolle des Detektivs zu übernehmen, nachdem Produzent Georg Althammer ein Jahr lang auf ihn eingeredet hatte. Paul Frielinghaus spielt seit 2000 Dr. Lessing, den vierten Anwalt, der Matula mit Recherchen für seine Fälle beauftragt. Seit einigen Folgen werden die beiden von einer neuen Assistentin unterstützt: Caroline Grothgar ergänzt das Team als Kristin Wernstedt.

Die Konstanten bleiben

Mit kleinen Änderungen passt sich die Serie immer wieder der Zeit an. "Seit etwa zwei Jahren hat sich das Konzept der Reihe gewandelt: modernere Bildsprache, Flashbacks und mutigerer Einsatz von Bild, Schnitt, Ton und Musik", so Michael Kreindl, einer der Regisseure von "Ein Fall für zwei". Die Gastrollen der kommenden Folgen sind mit bekannten Gesichtern besetzt: Uschi Glas, Ulrich Noethen, Jürgen Tarrach, Jörg Schüttauf oder Ben Becker.

Die wichtigen Konstanten bleiben bei allen kleinen Änderungen bestehen: Der Rechtsanwalt Dr. Lessing hat vor einigen Jahren die Seiten gewechselt. Der ehemalige Staatsanwalt will Unschuldige vor dem Gefängnis bewahren. In Fällen von Mord und Totschlag sind seine Mandanten oft die Hauptverdächtigen. Für sie findet Lessing immer wieder eine elegante Verteidigungsstrategie. Unterstützt wird er dabei von seiner Assistentin Kristin Wernstedt.
 

Am Rande der Legalität

Privatdetektiv Josef Matula übernimmt die Ermittlungen für Lessing. Sein Handwerk hat Matula als Polizist auf den Straßen Frankfurts gelernt, bis er seinen Dienst quittierte. Als Privatermittler hat er einen anderen Spielraum als seine staatlichen Ex-Kollegen. Auch wenn er bei Verfolgungsjagden auf das Blaulicht verzichten muss, bewegt er sich routiniert durch die sozialen Brennpunkte Frankfurts, das Rotlichtmilieu oder die Welt der Banker und Unternehmer. Die Grenze der Legalität nimmt er dabei nicht immer ganz genau. Wenn es für Matula brenzlig wird, boxt Lessing ihn raus.
 

Ab 2014:

Der Krimiklassiker kommt als Neuauflage zurück. Wanja Mues und Antoine Monot Jr. spielen das unkonventionelle Ermittlerduo. Zwei vielseitige Schauspieler, die zukünftig mit Gewitztheit, Charme und einer gehörigen Prise Lakonie dem Verbrechen in Frankfurt am Main auf ihre Art das Handwerk legen.
 

Klassiker sind Glücksfälle in der TV-Landschaft, denn nur selten gelingt es, ein universell gültiges Erzählschema zu (er-)finden, das Zuschauer aller Altersgruppen dauerhaft begeistert. Einer dieser Klassiker ist die Krimireihe «Ein Fall für zwei».

1981 als moderne Alternative zu etablierten Polizeiserien kreiert, entwickelte sie sich im Laufe von über 30 Jahren und 300 Folgen zu einem der erfolgreichsten und langlebigsten Formate des Genres mit einer großen Fangemeinde im In- und Ausland. Das Wechselspiel zweier untypischer Ermittler – eines handfesten, leicht zwielichtigen Detektivs mit Kontakten in sämtliche Halbwelten Frankfurts und eines korrekten, geradlinigen Anwalts – war damals neu in der deutschen Serienlandschaft.

Diese Grundidee, ein außergewöhnliches Ermittlerduo aus Anwalt und Detektiv Verbrechen auf ihre eigene kriminologische Art und Weise fern der klassischen Polizeiarbeit aufklären zu lassen, hat bis heutenichts von ihrem Reiz verloren.
 

Neuinterpretation


So gesehen war es für das ZDF naheliegend, den «Fall für zwei» nach dem Ende des Originals mit einem neuen Team fortzuführen - und weiterzuentwickeln. Zwei Zielsetzungenstanden dabei im Vordergrund: Einerseits denbekannten und in der TV-Landschaft im Vergleich zu anderen Krimiformaten noch immer singulären Markenkern zu bewahren. Und ihn zweitens zeitgemäß um- und auszubauen.

Deutliche, formatprägende Veränderungen finden sich vor allem bei der Anlage der beiden jungen Protagonisten. Eine neu eingeführte facettenreiche persönliche Erzählebene liefert Einblicke in das Leben des Gespannes, das biografisch eng miteinander verknüpft wird. Dieses dramaturgische Mittel sorgt erstens für humorvolle oder eindringliche «odd-couple»-Szenen, die sich aus den unterschiedlichen Persönlichkeiten des Duos und deren Sichtweise auf das Leben ergeben. Denn einen neuen Platz im Leben suchen beide, und auch die Freundschaft der ehemaligen Jugendfreunde muss wieder neu wachsen. Zweitens führt diese Dramaturgie zu einer intensiven gemeinsamen Ermittlungsarbeit.

Die zwei verschiedenen Arbeitsfelder beginnen sich zu kreuzen, und der Anwalt wechselt jetzt öfters vom Schreibtisch auf die Straße. Darüber hinaus werden Detektiv und Anwalt zusätzlich von einemfeststehenden Ensemble – einer Staatsanwältin, einem Anwalt, der Freundin des Detektivs – bereichert, das als Mit- oder Gegenspieler die Lösung der Fälle kontrapunktisch begleitet. Die moderne Inszenierung schließlich bieteteine neue Perspektive auf Frankfurt, das sein vieldeutiges Gesicht zeigt und zu einemeigenständigen Mitwirkenden wird.

Konkret geben Antoine Monot, Jr. und Wanja Mues dem neuen Ermittlerduo mit Gewitztheit, Charme und einer ordentlichen Prise Humor als Anwalt und Detektiv Kontur. Anwalt Benni Hornberg (Antoine Monot, Jr.) kann sich eigentlich glücklich schätzen. Er führt ein harmonisches Eheleben und hat einen gut dotierten Job als Versicherungsanwalt in der Kanzlei seines Schwiegervaters, des renommierten aber undurchsichtigen Staranwalts Dr. Oskar Renners (Thomas Thieme). Doch die private Idylle zerbricht, und ein einschneidendes Erlebnis führt nach über 20 Jahren zu einem Wiedersehen mit Leo Oswald (Wanja Mues), seinem alten Schulfreund mit fragwürdiger Vergangenheit und einer geheimnisvollen, dubiosen Aura. Früher waren die beiden einmal unzertrennlich, bis Leo unverhofft Frankfurt den Rücken kehrte und so ihre Lebenswege vollkommen unterschiedliche Richtungen einschlugen.

Doch nun werden sie aus ihren bisherigen Lebensentwürfen geschleudert und als Wohn- und Arbeitsgemeinschaft auf einem alten Kahn am Mainufer zusammengeführt.Fortan werden sie als gegensätzliche Partner ihren Weg zusammen gehen und die Herausforderung annehmen, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. Benni wird ins Strafrecht wechseln, das er eigentlich kaum beherrscht,um zusammen mit Leo als Detektiv für seine Mandanten zu kämpfen und ihnen, nicht immer mit legalen Mitteln, zu ihrem Recht zu verhelfen.

Dass sie dabei auch noch den wahren Täter zur Strecke bringen, ist fast schon Ehrensache. Während die beiden in der attraktiven und mit allen Wassern gewaschenen Staatsanwältin Conni Leinfelder (Christina Hecke) eine kritische Unterstützerin finden, stellt Ex-Schwiegervater Dr. Renners für sie immer wieder die größte Gefahr dar.

Über die Produktion

Auf der Buchebene sorgten Florian Oeller und Kai-Uwe Hasenheit für spannende, realitätsnahe Geschichten, die von zwei Regisseuren ebenso kraftvoll umgesetzt wurden: Die erste und letzte Folge wurden von Marcus Ulbricht inszeniert («Der Alte», «Ein Fall für zwei», «Trau niemals deinem Chef», «Der Geruch von Erde»), Andreas Herzog («Unter Verdacht», «Letzte Spur Berlin», «Tatort») übernahm die Regie der Folgen 2 und 3.

Natürlich kann sich der Zuschauer auch beim neuen «Fall für zwei» auf ein hochwertiges Schauspielensemble verlassen. An der Seite von Wanja Mues, Antoine Monot Jr., Thomas Thieme, Christina Hecke und Sina Tkotsch im Hauptcast spielen zahlreiche bekannte Episodengäste mit: Gudrun Landgrebe, Catherine Flemming, Jürgen Tarrach, Tobias Oertel, Muriel Baumeister, Anna Brüggemann, Tino Mewes, Antonio Wannek, Jan Henrik Stahlberg, Max Hopp und viele andere.

Klassiker sterben nicht, ihre Werte bleiben bestehen. Was der Zuschauer seit dem Start der Reihe 1981 am «Fall für zwei» zu schätzen gelernt hat, spricht ihn auch heute noch an. Alle überzeitlichen Qualitäten – eine originelle Ermittler-Konstellation, reizvolle, mehrdeutige Charaktere, eine vielschichtige großstädtische Kulisse mit Licht und Schatten, eine interessante Schauspielerriege, fesselnde, nicht erwartbare Krimifälle – hat der neue «Fall für zwei» aufgenommen, neu interpretiert und auf innovative Weise weiterentwickelt.


 

 

 
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